Muay Thai – Ist diese Sportart gefährlich?

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Muay Thai – Ist diese Sportart gefährlich?

Heute möchten wir für Dich auf die Mythen zu dieser überragenden Sportart eingehen und hoffen mit diesem Beitrag einige Gerüchte aus dem Weg zu räumen.

Thaiboxen bzw. Muay Thai ist eine der wenigen offiziell anerkannten Kampfsportarten, die Schläge und Tritte sowie Stöße mit Ellenbogen und Knie erlauben und genau hier entsteht bereits die erste Gerüchteküche.

Die einen behaupten, dass es eine der gefährlichsten Kampfsportarten der Welt ist und wiederum andere sagen, dass Muay Thai weniger gesundheitliche Folgeschäden aufweist, als es zum Beispiel beim klassischen Boxen der Fall ist.

Damit wir die Mythen und Gerüchte klären können, müssen wir erst mal verstehen was die Absicht hinter unserer Frage ist.

Ist Muay Thai gefährlich und wenn ja, wie gefährlich?

Nun im Grunde hängt die Antwort auf diese Frage davon ab, welchen Zweck das Training für Dich persönlich erfüllen soll. Wenn Du diese Sportart ausübst um Dein Körpergewicht zu reduzieren, oder Deine Selbstverteidigung verbessern möchtest, dann ist das Verletzungsrisiko beim Thaiboxen in etwa so gefährlich wie hobbygetreu Volleyball zu spielen oder eine andere kontaktfreie Sportart auszuüben.

Es liegt auf der Hand, wenn du nur Schattenboxen machst, dann ist das so gefährlich wie mit Deinen Freunden Billard zu spielen.
Nun gehen wir mal auf die Mythen ein und schauen was da wirklich dran ist.

  1. Mythos – Muay Thai schädigt die Wirbelsäule

Vielleicht wird Dich die Antwort überraschen, aber sie lautet ganz klar „Nein“, aber warum ist das so?

Wie Du bei vielen professionellen Muay Thai Kämpfer beobachten kannst, haben sie im Vergleich zum klassischen Boxen, den MMA oder auch dem Kickboxen eine weitgehend aufrechte Körperhaltung. Hintergrund ist, dass der Fokus nicht nur überwiegend auf den Kopftreffern liegt, sondern der ganze Körper zum Einsatz kommt. Ein übertriebenes abtauchen mit dem Oberkörper, wie man es beim Boxen kennt, provoziert beim Thaiboxen schwere Knietreffer zum Kopf sowie Verletzungen durch Stöße mit den Ellenbogen. In so einem Fall brauchst Du dich um die Wirbelsäule anschließend auch nicht mehr sorgen.

Deine Wirbelsäule wird beim Muay Thai nicht gefährdet, solange du dich nicht während dem Sparring/Kampf plötzlich wegdrehst und dadurch einen harten Treffer auf den Rücken kassierst.

An dieser Stelle sei auch angemerkt, dass Tritte zum Rücken verboten sind.

  1. Mythos – Das Training am Boxsack ist gefährlicher als das Pratzen-Training

Was diese Behauptung angeht gibt es kein „richtig“ und kein „falsch“, da es sehr von dir selbst und deinem Trainingspartner abhängt.

Wenn du am Boxsack trainierst und dich nicht an die Unterweisung von deinem Kru hältst, riskierst du schwere Verletzungen an den Handgelenken, Knie, Schienbeine und Sehnen/Kreuzbänder. Schließlich ist ein ordentlicher Boxsack fest und gibt nicht sonderlich gerne nach.

Beim Partnertraining mit den Pratzen gilt ähnliches. Sobald die Pratzen falsch gehalten werden, wird dadurch das Verletzungsrisiko enorm erhöht.
Wenn die jeweiligen Übungen korrekt durchgeführt werden, dann brauchst du dir auch um die Verletzungsgefahr keine Sorgen mehr zu machen.

Generell sind beine Trainingsmethoden essenziel wichtig und sollten auch unbedingt ausgewogen durchgeführt werden, es werden sogar Seminare angeboten, die im Detail das korrekte Pratzen-Training schulen.
 
  1. Mythos – Sparring ist sehr gefährlich
Die Antwort darauf lautet ganz klar „Nein, nein, nein und nochmals nein!“.
Ein Sparring sollte zu jederzeit auf leichten bis mittelschweren Niveau abgehalten werden, das bedeutet, dass hierbei die Geschwindigkeit der Schläge und Tritte wichtiger ist als die Stärke. Im Fokus steht die eigene Technik, um sie zu perfektionieren, weshalb du theoretisch zu jeder Trainingseinheit ein Sparring abhalten kannst und dich dadurch zum Beispiel auf deinen bevorstehenden Kampf vorzubereiten.

Das Sparring mit deinen Trainingspartnern dient nicht der gegenseitigen Verletzung, sondern dem gemeinsamen Wachsen und perfektionieren der Techniken und Ausdauer.

  1. Mythos – Aufwärmen und Dehnen
Dieser Punkt ist aus unserer Sicht ungemein wichtig, es sollte selbsterklärend sein, dass das Aufwärmen sowie das Dehnen absolut wichtig sind.

Mit dem Aufwärmprogramm wird der Körper auf die gewünschte Betriebstemperatur gebracht, dadurch wird die Muskulatur mit ausreichend Blut und Nährstoffen versorgt. Die Dehnübungen sind elementar wichtig für die Muskulatur und die Sehnen, das Dehnen darf erst nach dem aufwärmen oder im Anschluss an das Training durchgeführt werden.

Werden die eben genannten, extrem vereinfachten Grundsätze nicht eingehalten, sind Verletzungen und Schäden garantiert!

Zum Fazit:

Ohne Frage ist Muay Thai eine harte Sportart, aber entgegen den meisten Behauptungen besteht im Vergleich zu anderen Kampfsportarten ein geringes Verletzungsrisiko.

In der Tat ist es sogar so, dass die meisten Verletzungen eher im Training passieren und der Grund dafür ist im Regelfall das nicht berücksichtigen der grundlegenden Verhaltensregeln, Übermut und Ignoranz. Die meisten Gyms, deren Trainer und Mitglieder haben einen sehr rücksichtsvollen Umgang untereinander, erfahrungsgemäß kann man stolz sagen, dass beim Muay Thai das Verletzungsrisiko im Vergleich zu anderen Kampfsportarten eher gering ist.
 
Ja, im Ring kann man sich durchaus ein K.O. ergattern oder auch mal einen Cut erfahren und doch bringen andere Sportarten wie zum Beispiel das klassische Boxen potenziell deutlich schwerere Folgeschäden mit sich.
 
Wir bedanken uns bei allen Kru's und Muay Thai Athleten dafür, dass Ihr diese wundervolle Sportart publik macht und die überragende Werte dieses Kampfkunst vermittelt und auslebt.

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